16 Steuern, die du nicht glauben wirst – und die wirklich erhoben werden
Im 21. Jahrhundert ist die Welt der Steuern zu einer Arena für die kreativsten – und manchmal absurdesten – Ideen von Beamten geworden. Das Streben der Regierungen nach neuen Einnahmequellen geht weit über klassische Mehrwert- und Gewinnsteuern hinaus. Hier sind einige Beispiele dafür, wie weit die Steuerfantasie in verschiedenen Teilen der Welt gehen kann.
1. Sonnensteuer – Balearen, Spanien
Urlaub in der Sonne? Das kostet extra! Touristen, die Mallorca, Ibiza oder Menorca besuchen, müssen für jeden Aufenthaltstag 1 Euro bezahlen. Die Einnahmen fließen in Umweltprojekte und die Reinigung der Strände. Die Bräune kommt hier also mit einem Preis.
2. Methansteuer auf Kühe – Estland
2008 entschied Estland, den Klimawandel auf ungewöhnliche Weise zu bekämpfen: mit einer Steuer auf das Methan, das Kühe ausstoßen. Je größer die Herde, desto höher die Abgabe. Schweine und Pferde bleiben dabei außen vor.
3. Schattensteuer – Venedig, Italien
Ja, sogar Schatten kann teuer werden. Seit 1993 erhebt Venedig eine Steuer auf alle Bauwerke und Markisen, deren Schatten auf öffentliches Gelände fällt – egal, ob die Sonne tatsächlich scheint oder nicht.
4. Schwimmbadsteuer – Griechenland
Pools gelten in Griechenland als Luxus. Deshalb zahlen deren Besitzer rund 800 Euro jährlich. Die Steuer wird per Drohnen- und Satellitenaufnahmen kontrolliert – manche versuchen, ihre Pools mit grünen Planen zu tarnen.
5. Grillsteuer – Belgien
In der belgischen Region Wallonien kostet jede Grillparty 20 Euro. Die Behörden begründen das mit dem CO₂-Ausstoß beim Grillen. Die Überwachung erfolgt teilweise aus der Luft mit Wärmebildkameras.
6. Steuer auf ungesunde Lebensmittel – Ungarn
Ungarn erhebt Abgaben auf gezuckerte Getränke, Energy-Drinks, Snacks und Soßen – zwischen 5 und 200 Forint je nach Produkt. Ziel: Weniger Fettleibigkeit, insbesondere bei Kindern.
7. Einweg-Essstäbchensteuer – China
Um der Abholzung entgegenzuwirken, erhebt China seit 2006 eine 20-prozentige Steuer auf Einweg-Essstäbchen. 45 Milliarden Paare werden jährlich genutzt – das entspricht dem Fällen von 25 Millionen Bäumen.
8. Tattoo- und Piercingsteuer – USA (Arkansas)
Seit 2005 wird in Arkansas auf jede Tattoo- oder Piercing-Dienstleistung eine Steuer von 6 % erhoben. Das sollte ursprünglich zur Prävention gesundheitlicher Risiken beitragen – doch die Körperkunst bleibt beliebt.
9. Steuer auf informelle Beziehungen – China
Unverheiratete Paare müssen laut einer älteren Verordnung jährlich etwa 1.000 Yuan (~120 Euro) zahlen. Ziel ist die Stärkung traditioneller Familienstrukturen – auch wenn die Wirksamkeit umstritten ist.
10. Friedenssteuer – Guinea
In Guinea, einem der ärmsten Länder der Welt, zahlen Bürger 17 Euro pro Jahr – sofern kein Krieg herrscht. Ein hoher Betrag angesichts von Lebenshaltungskosten wie 0,50 Euro pro Kilogramm Kaffee.
11. Drogensteuer – USA (Tennessee)
Tennessee führte 2005 eine Steuer auf illegale Drogen ein – Dealer konnten anonym zahlen, um bei Festnahme nicht auch wegen Steuerhinterziehung belangt zu werden. 2009 wurde sie als verfassungswidrig aufgehoben.
12. Magie-Steuer – Rumänien
Seit 2011 müssen Wahrsager, Hexen und Astrologen 16 % Einkommensteuer zahlen. Quittungen sind Pflicht – eine Registrierkasse jedoch nicht. Zunächst gab es Widerstand, mittlerweile ist die Steuer Realität.
13. Steuer auf zusätzliche Kinder – Australien (Vorschlag)
Australische Ärzte schlugen vor, Familien mit mehr als zwei Kindern wegen CO₂-Ausstoß zu besteuern. Die Idee wurde nicht umgesetzt, sorgte aber für heftige Debatten. In Polen wurde sogar eine Steuer auf Kinderlosigkeit diskutiert.
14. Schönheitssteuer – Südkorea
Südkorea gilt als Hochburg der Schönheitschirurgie. 2014 wurde eine Steuer von 10 % auf kosmetische Eingriffe eingeführt. Der Staat nimmt dadurch Milliarden ein – mit wachsender Tendenz.
15. Aussichtsteuer – Portugal
In Portugal erhöht sich seit 2016 die Grundsteuer, wenn eine Immobilie eine schöne Aussicht hat – z. B. auf das Meer oder die Berge. Die Abgabe kann bis zu 20 % betragen.
16. Sexsteuer – Deutschland
In Köln, Bonn und anderen Städten zahlen Sexarbeiterinnen sowie Betreiber von Bordellen und Sexkinos eine Vergnügungssteuer. In Bonn z. B. müssen Frauen vor Arbeitsbeginn ein Ticket für 6 Euro aus einem Automaten ziehen – sonst droht eine Geldstrafe.
Fazit:
Die Kreativität von Regierungen kennt beim Thema Steuern keine Grenzen. Ob zur Haushaltssanierung oder zur Verhaltenslenkung – viele dieser Abgaben wirken skurril, sind aber absolut real.
Was denkst du darüber? Kann so ein Ansatz funktionieren? Teile deine Meinung gern in den Kommentaren!
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